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Von Kandovan bis nach Hamedan

Felsendörfer, Salzsee, Berge und Höhlen

In Kandovan besuchen wir ein verschlafenes Felsendorf. Die nächsten zwei Ortschaften sind aber alles andere als verschlafen: Urmia und Hamedan erreichen wir genau zum Feierabendverkehr. Da uns die Zeit im Nacken sitzt, müssen wir unser Iran-Visum in Hamedan verlängern. Ob's klappt und wir den schönen Iran ab jetzt gemütlich bereisen können, erfährst du in diesem Blogbeitrag.




Das Felsendorf Kandovan

Wir verlassen Tabriz in Richtung Westen und besuchen das Dorf Kandovan. Die Ortschaft erinnert uns an die Felsenstadt Göreme aus der Türkei. Viele der rund 600 Bewohner leben auch heute noch in Wohnungen, die direkt in den Felsen gemeisselt sind. Die Ortschaft ist bereits seit der vorislamischen Zeit besiedelt, also seit mehr als 800 Jahren, und diente damals vor allem in Krisenzeiten als Zufluchtsort.  Es ist sehr schön, dass das Dorf seine Ursprünglichkeit und die Authentizität bewahren konnte. Wir sehen die schwer beladenen Esel, die die Waren durch die engen Gassen tragen. Auf den Dächern der Häuser beobachten wir wie die Frauen mit einem Holzstab die Schafswolle weich schlagen. Der grosse Parkplatz und die vielen Verkaufsstände am Strassenrand, die derzeit geschlossen sind, lassen uns erahnen, wie viele Touristen sich hier wohl während der Hochsaison herumtummeln. Kandovan ist auf jeden Fall einen Besuch wert. 


Der Urmiasee – eine Naturkatastrophe sondergleichen

Unsere Route führt uns weiter westlich zum Urmiasee. Wir wollen zurück auf die Schnellstrasse. Doch eine Unterführung ist zu niedrig für Pluto. Wir halten an, ein paar Sekunden vergehen und schon fährt ein Einheimischer rückwärts zu uns heran, um uns den richtigen Weg zu weisen. Diese Hilfsbereitschaft ist wirklich toll. 

 

Der Urmia-See ist ein UNSECO Biosphärenreservat. Wobei von diesem Salzsee nicht mehr viel übrig ist. Der See ist ein Beispiel für eine enorme Naturkatastrophe, die vom Menschen verursacht wurde. Die Landwirtschaft hat zu viel Wasser vom See abgezwackt. Die Wasserfläche hat um 80% abgenommen und die Salzkonzentration stieg von 30% auf 40%. Der See oder besser gesagt die weissen Salzflächen, die übrig geblieben sind, sind fürs Auge zwar schön anzusehen, aber es stimmt uns schon sehr nachdenklich, wenn wir stundenlang am einstigen Seeufer entlangfahren und nirgendswo Wasser sehen. Wir finden wunderschöne Fotomotive, das Salz glänzt im Sonnenschein in den verschiedensten Farbtönen, von Rosa, über Grün, Rot, Braun und Blau. Wir überqueren den Urmiasee auf einem Damm nördlich von Urmia. Der nette Herr an der Mautstelle winkt uns einfach durch. Wir seien Touristen und müssen nichts bezahlen. Das wird uns noch bei einigen Mautstellen genauso ergehen. 😊 Der See war einst 6-Mal so gross wie der Bodensee. Erst in der Mitte des 15 Kilometer langen Dammes sehen wir endlich Wasser. Wir sind gespannt, wie die Zukunft dieses Gewässers aussehen wird. Immerhin haben die Politiker im Iran das Problem erkannt und suchen nach Lösungen. Etwas Hoffnung besteht. Denn im 2019 ist der Wasserspiegel das erste Mal seit 20 Jahren nicht geschrumpft.

Unser Hotel in Urmia liegt mitten im Zentrum in einer kleinen Seitengasse. Wir sind froh, als wir kurz vor der Rush Hour das Hotel erreichen und die Stadt zu Fuss erkunden können. Wir besuchen das Seh-Gonbad Grabmal. Doch leider können wir den schön verzierten Steinturm nur von aussen anschauen, da er bereits geschlossen hat. Weiter führt unser Weg vorbei an der Jame-Moschee zum Basar. Wir sind erstaunt, dass auch so spät abends – es ist schon dunkel – noch so viel los ist auf dem Basar. Mehrfach werden wir angesprochen und begrüsst. Wir erhalten Datteln offeriert und David tauscht sich mit dem Fischhändler aus. Urmia ist kein klassisches Reiseziel im Iran, zu wenige Sehenswürdigkeiten hat es zu bieten. Doch die Ortschaft liegt für uns auf dem Weg und ist ein idealer Übernachtungsort. Am nächsten Morgen lernen wir bereits beim Frühstück zwei Männer kennen. Die beiden Herren am Nachbarstisch arbeiten für einen grossen Schokoladenproduzenten im Iran. Die Firma beschäftigt über 3'000 Mitarbeiter. Und auch sonst hat sich im Quartier bereits herumgesprochen, dass zwei Schweizer in der Stadt sind. Als Yvonne in einem kleinen Laden Wasser kauft, weiss der Verkäufer bereits, dass wir aus der Schweiz sind, da er unser Auto gesehen hat. Und er lässt es sich nicht nehmen, die Wasserflaschen zurück zu Pluto zu tragen. Währenddessen hat David unsere Sachen ins Auto eingeräumt. Dabei haben ihm fünf Leute (in knapp 10 Minuten) einen Besuch abgestattet. Die Menschen hier sind wirklich sehr interessiert an uns Touristen und alle wünschen uns eine gute Zeit im Iran.

 


Die Saholan-Höhle, ein Feuertempel und Vulkanberge

Zwischen Urmia und dem Feuertempel Takht-i Suleiman liegt die Saholan Höhle. Laut unserem Reiseführer soll das ein Highlight und eine gute Alternative zur sehr touristischen Ali Sadr Höhle in der Nähe von Hamedan sein. Also legen wir am Mittag eine Pause bei der Höhle ein. Etwa 20 andere Touristen – allesamt Iraner – sind gleichzeitig wie wir dort. Wir laufen die ersten Meter zu Fuss in die Höhle. Dann erreichen wir das Wasser. Wir erhalten Schwimmwesten und besteigen das Boot. Ob die Iraner mit ihren Handys die Höhle oder uns filmen, ist uns nicht klar. Oft kommen wir uns wie VIPs vor, da wir viel fotografiert und nach unserem Instagram-Account gefragt werden. Die Bootsfahrt ist schon nach fünf Minuten wieder vorbei. Die Höhle ist nett, aber weder spektakuläre Stalaktiten noch Stalagmiten sind zu sehen. Zum Glück lag die Höhle auf unserer Route, ein Umweg hätte sich nicht gelohnt. 

 

Wir fahren zügig weiter zum Takht-i Suleiman Tempel. Selbst als wir unterwegs mitten im Nirgendwo eine Pinkelpause einlegen, halten Autos neben uns oder sie wenden extra, damit sie mit uns Selfies machen können. Die nächste Nacht übernachten wir das erste Mal im Iran in unserem geliebten Pluto, auf dem Parkplatz des Feuertempels. Der nette Parkwächter schaltet extra für uns die Parkplatzbeleuchtung ein, die Toiletten sind wenige Meter entfernt und dank unserer Gasheizung verbringen wir eine kuschlig warme und wunderbar ruhige Nacht. 

 

Die zoroastrische Feuertempelanlage stammt aus dem 6. Jahrhundert. Die Ruinen sind rund um einen kleinen See angeordnet, der von einer Quelle mit 21°C warmem Wasser gespiesen wird. Wir spazieren gemütlich durch die Ruinen. Einige Gebäudeteile sind noch recht gut erhalten, zum Beispiel der Hamam und der einstige Festsaal sind noch gut erkennbar. Durch einen langen Tunnel gelangen wir in den nächsten Bereich. Einige Wände werden mit Holzpfosten gestützt, da sie schon ziemlich schief sind. Das schönste an dieser Tempelanlage ist die Aussicht vom Hügel, der ausserhalb der Anlage liegt. So sieht man die ganze Tempelanlage inklusive des Sees von oben. Wirklich schön. Als wir zurück beim Parkplatz sind, steht bereits eine iranische Reisegruppe um unser Auto und sie bestaunen unseren Pluto. Die Gruppe besteht mehrheitlich aus Frauen und sie sind sehr interessiert. Eine Frau spricht perfektes Englisch. Die Damen sind bestimmt schon im Pensionsalter. Wir machen ein Foto vor unserem Auto. Damit aber nicht genug. Die Frauen bestehen darauf, die Kopftücher auszuziehen und so ein weiteres Foto mit Yvonne zu machen. Eine kleine Golden-Age Rebellion sozusagen. 😊 

 

Bereits vom Feuertempel aus sehen wir einen Vulkanberg am Horizont. Der Berg wird umgangssprachlich als Gefängnis von Soleyman bezeichnet. Wir wandern den kurzen, aber steilen Hang hoch. Zuoberst erwartet uns modriger Schwefel-Geruch. Von der Krater-Kante sehen wir steil hinab ins 80 Meter tiefe und 60 Meter breite Loch. Die Wände sind so steil und unüberwindbar, dass das ein ideales Gefängnis gewesen wäre, obwohl es nie als solches genutzt wurde. Wir geniessen die Aussicht auf die umliegenden 3’000er Berge und die wärmende Sonne. Als wir zurück beim Parkplatz sind, bittet uns der Wärter in sein kleines Büro. Wir setzen uns neben der Gasheizung auf den Teppichboden, geniessen leckeren Tee und dank Google-Translate können wir uns ein wenig mit dem Wärter unterhalten. Unsere letzte Station in der Provinz West-Azerbaijan stellt eine Tankstelle dar. Für 40 Liter Diesel bezahlen wir unschlagbar günstige 2.40 Franken. Weiter geht es in die Provinz Hamedan, in die gleichnamige Provinzhauptstadt.


Der iranische Feierabendverkehr in Hamedan

Unser Weg führt uns von West-Azerbaijan östlich durch die Provinz Kurdistan bis nach Hamedan. Wir bewegen uns auf einer riesengrossen Hochebene und fahren stundenlang auf einer Höhe zwischen 1’500-2'300m.ü.M. In der Dämmerung erreichen wir die Stadt. Es wird langsam dunkel und die Rush Hour beginnt. Unser Hotel liegt zwar direkt am Stadtrand an der Ringstrasse, doch die Strasse ist völlig vom Feierabendverkehr verstopft. Auch nach Sonnenuntergang fahren die Iraner noch immer ohne Licht. So geben uns unzählige entgegenkommende Autos mit Lichthupen zu verstehen, dass wir doch auch ohne Licht fahren sollen. Erst als es wirklich richtig dunkel ist, schalten auch die Iraner das Fahrlicht ein. Aber sehr oft scheinen sowohl die Taglichter, die Blinker als auch die Bremsleuchten defekt zu sein. Das macht es uns nicht einfacher, uns in diesem Feierabendverkehr zurecht zu finden.

 

David manövriert uns jedoch gekonnt zum Parkplatz des Katibeh Hotels. Da alle Parkplätze besetzt sind, weisst uns der Portier einen Platz direkt neben dem Hoteleingang zu. Stellt euch ein gutes 4* Hotel vor, in dem viele Hochzeiten stattfinden und ein Meter neben dem roten Teppich steht ein dreckiges Reisefahrzeug. Das ist das zu Hause für unseren Pluto. 😊 

 

Wir haben telefonisch ein Zimmer reserviert. Der Preis inklusive Frühstück beträgt 3 Millionen Rial, umgerechnet weniger als 25 Franken. Als wir unser Zimmer sehen, trifft uns fast der Schlag, im positiven Sinne. Denn wir haben nicht nur ein Zimmer, sondern ein Appartement mit zwei Schlafzimmer, zwei Badezimmer, ein Wohnzimmer mit zwei Sofas und eine Küche. Irgendwie sind wir uns nicht sicher, ob der Preis wirklich stimmt. Das Zimmer ist wunderschön, modern und komfortabel. Wir gehen erneut an die Reception um uns über den Preis zu erkundigen. Die Rezeptionistin sagt uns «dreihundert hundert». Ihr Englisch ist nicht das Beste. Doch die Frage ist, ob das Toman oder die offizielle Währung Rial sind. Denn da die Währung einen so hohen Wertverlust hat, sprechen die Iraner umgangssprachlich von Toman, wobei sie immer eine Null vom Rial-Preis streichen. Und oft sagen sie auch 300 statt 300'000 Toman und bezahlen müssen wir dann 3 Millionen Rial. Überhaupt nicht verwirrend die ganze Sache... 😊

 

Also geniessen wir am Abend den Luxus unseres Zimmers und bestellen uns für 4 Franken ein leckeres Steak aufs Zimmer. So richtig wissen wir noch immer nicht, wie viel uns die Nacht kosten wird. Doch da wir seit zwei Tagen ohne unsere Deutschen Freunde Ingmar & Marion unterwegs sind, wollen wir am nächsten Morgen für unsere Freunde, die nachreisen werden, ein Zimmer reservieren und nochmals nach dem Preis fragen. 

 

Am nächsten Morgen ist eine andere Rezeptionistin vor Ort und sie bestätigt uns dem Zimmerpreis von knapp 25 Franken wirklich. Wir sind sehr froh, denn wir wollen noch ein paar Tage in Hamedan bleiben. Dann ist es umso schöner, dass wir ein so tolles Hotel gefunden haben. 


Visum-Verlängerung und Sightseeing in Hamedan

Nach dem Frühstück steht ein sehr wichtiger Punkt auf unserer Agenda. Wir wollten ja ursprünglich möglichst schnell an den Hafen im Süden von Bandar Abbas fahren, weswegen unser Visum nur für 11 Tage gültig ist. Da es uns aber im Iran sehr gut gefällt und das Land sehr gross ist, wollen wir auf die Immigrationsbehörde und das Visum verlängern. Als wir das Büro erreichen, werden unsere Passnummern bei der Sicherheitskontrolle am Eingang in ein grosses Buch eingetragen. Wir müssen unsere Rucksäcke am Eingang abgeben. Im ersten Stock sollen wir an einer grossen Holztüre klopfen und eintreten. Ein junger Herr nimmt unsere Pässe entgegen und sagt uns, dass er sich in 10 Minuten um uns kümmern wird. Sie fragen nach unserer geplanten Route, um wie viele Tage wir verlängern möchten und welche Städte wir bereits besucht haben. Dann gibt uns ein anderer Herr einen Notizzettel mit der Kontonummer drauf. Wir sollen zur nahegelegenen Bank und den notierten Betrag auf das Konto einbezahlen. Nach 15 Minuten sind wir zurück im Immigrationsbüro und übergeben dem Herrn die Zahlungsbestätigung. Er fragt uns, ob wir den Betrag nur 1x bezahlt hätten. Leider ja. Also muss David nochmals zurück zur Bank, während Yvonne im Büro bleibt und ein Formular zur Beantragung der Verlängerung ausfüllt. Das Formular ist noch nicht fertig ausgefüllt, da zum Beispiel die Passnummer und die Unterschrift von David noch fehlt. Doch das scheint niemanden zu kümmern. Noch bevor David mit der zweiten Zahlungsbestätigung zurück ist, hält Yvonne die Visas mit der neuen Gültigkeit bis zum 16. Dezember 2019 in den Händen. Wunderbar! 

 

Wir feiern den Erfolg der Visa-Verlängerung mit leckerem Cappuccino und einer Waffel mit Nutella in einem kleinen Café. Danach spazieren wir etwas planlos durch die Stadt. Leider mangelt es Hamedan an aussergewöhnlichen Sehenswürdigkeiten. Der Bazar ist schön, die armenische Kirche auf einem Hügel ist nett, aber die Ausgrabungsstätte daneben ist nicht der Rede wert. Dafür sind die Fussgängerzone und der Bazar umso sehenswerter. Am Abend treffen unsere Deutschen Freunde im Hotel ein. Wir geniessen in einem traditionellen Restaurant ein typisch iranisches Abendessen – welches am Boden auf dem Teppich eingenommen wird – mit verschiedenen Spiessen, Reis und leckeren Gurken-Joghurt. Da es in der Nacht das erste Mal unter Null Grad werden soll, lassen wir die Heizung auf der kleinsten Stufe laufen, obwohl wir im warmen Hotelzimmer übernachten. Am nächsten Morgen weist uns Fahrad, der nette Parkwächter auf eine Schraube hin, die in Plutos Pneu steckt. David zieht die Schraube heraus. Glücklicherweise war sie nicht allzu lange und der Gummi der Pneus ist genug dick, dass wir keine Luft verlieren. Und wir können Strom von seinem Wärterhäuschen beziehen, damit wir die Heizung mit Strom und nicht mit Gas betreiben können. In der kommenden Nacht wird es -3°C. Erneut ein unglaublich hilfsbereiter Iraner! 


Unsere erste Gondelfahrt im Iran und die Ali Sard Höhle

Die nächsten Tage geniessen wir die Hotel-Annehmlichkeiten und wir machen einen Ausflug zu einem nahegelegenen Berg. Die Gondel führt uns auf 2’800 Meter zum Mishan Plain. Gemäss Reiseführer ist die Gondel erst seit 2008 in Betrieb. Wenn wir uns die Konstruktion so anschauen, könnte sie locker viermal so alt sein. Doch wir erreichen wohlbehalten die Bergstation und geniessen die Aussicht auf die umliegenden verschneiten Berggipfel. Auch hier scheinen wir Touristen die Attraktion zu sein. Unzählige Einheimische sprechen uns an und wollen Selfies mit uns machen. Erstaunlicherweise sehen wir viele Einheimische am Wandern, top ausgerüstet mit Outdoorkleidern und Wanderschuhen. Einige Frauen tragen auch kein Kopftuch, sondern eine richtige Winterkappe.

 

Als wir zurück im Tal sind, gönnen wir uns zum Spass eine Fahrt mit der Rodelbahn. Ach wie lange wir das nicht mehr gemacht haben. 😊Danach besichtigen wir den Ganjnameh Wasserfall und die alten Tafeln mit den Inschriften von Darius, dem ehemaligen König des achämenidischen Weltreich, das einst von Pakistan bis nach Ägypten reichte. Die Tafeln sind in drei Sprachen abgefasst (Altpersisch, neuelamisch und neubabylonisch) und stammen aus dem Jahr 549 v. Chr. 

Wir machen einen Tagesausflug zur Ali Sadr Höhle. Die Höhle ist eines der Touristen-Highlights im Iran. Und das können wir auch so bestätigen. Gemessen an der Grösse des Parkplatzes, muss es hier in der Hauptsaison wirklich sehr viele Touristen haben. Als wir jedoch dort eintreffen, sind die meisten Stände und Shops geschlossen. Es ist kalt und windig. Vor der Höhle erwartet uns ein modernen Wartebereich, wie wir das von einem Flughafen kennen. Wir erhalten Schwimmwesten und laufen ein paar Meter in die Höhle, bis wir das Wasser erreichen. Die Höhle ist wirklich wunderschön. Wir besteigen ein Boot, das mit weiteren drei Booten zusammengebunden ist. Das vorderste Boot ist ein Pedalo, welches die anderen Boote hinter sich herzieht. Somit wird der starke David gebeten, sich neben den Bootsführer zu setzten und kräftig in die Pedalen zu treten. Nach 15 Minuten und vielen schönen Fotos erreichen wir einen Steg im inneren der Höhle. Von hier gehen wir zu Fuss weiter. Während rund 1.5 Kilometern warten viele weitere schöne Highlight auf uns. Dort wo das Wasser war, war die Höhle eher flach. Doch hier wird die Höhle plötzlich richtig gross und wir schauen weit nach oben oder weit nach unten. Nach dem Rundweg geht es mit dem Boot zurück zum Höhlenausgang. Die Höhle ist definitiv ein Besuch wert. Als wir wieder Tageslicht sehen, staunen wir nicht schlecht. Es schneit! Und wir dachten, wir könnten den Winter dieses Jahr auslassen. 

 

Zurück in Hamedan wechseln wir nochmals einige Dollar. Wir erhalten 44 Millionen Rial und somit ein ordentliches Bündel an Geld. Im Supermarkt frischen wir unsere Vorräte auf. Auch hier werden wir herzlich willkommen geheissen und können den Laden erst verlassen, nachdem wir unzählige Selfies gemacht und unseren Instagram-Account ausgetauscht haben. 

 

Als wir wieder im Hotel sind, erfahren wir von den Protesten im Iran. Wie wir die nächsten Tage erleben und wie unsere Weiterreise aussieht, lest ihr im nächsten Blogbeitrag.


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