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Omans Norden und die Küstenstadt Sur

Wechselhaftes Wetter im Oman

Da die letzte Attraktion in den Emiraten nicht begehbar ist, reisen wir ganz spontan heute schon in den Oman. Hättet ihr gedacht, dass wir im Oman unsere Wintermützen und die Softshell-Hosen hervorholen? Ja genau. Das Wetterglück ist nicht so auf unserer Seite. Und dann stirbt auch noch der Sultan. Doch lest am besten selbst, was wir im Oman so erleben.


Oman



Grenzübergang in den Oman

Unser Übernachtungsplatz mitten im nirgendwo, nahe der Fernstrasse
Unser Übernachtungsplatz mitten im nirgendwo, nahe der Fernstrasse

Wir befinden uns nur noch ein paar Kilometer vor der omanischen Grenze, also entschliessen wir uns ganz spontan, heute schon in den Oman einzureisen. An einer Tankstelle füllen wir nochmals unseren Wassertank auf, wir verstecken unseren Biervorrat und die Salami, bevor wir an den Grenzübergang fahren. Die Ausreise aus den Emiraten geht ganz schnell und unkompliziert. Auf der omanischen Seite müssen wir zuerst unseren Einreisestempel abholen – das Visum haben wir bereits als e-Visum beantragt. Die Kopie auf dem Handy genügt glücklicherweise. Gleich neben dem Immigration Office befindet sich ein Schalter einer Versicherungsagentur. Drei Mitarbeiter sitzen im winzigen Büro. Sie bedienen uns jedoch nicht persönlich, sondern sie helfen uns, damit wir am Automaten selber die Versicherung lösen können. Wir müssen den Pass einscannen, ein paar Daten zum Auto erfassen und nach ein paar Minuten halten wir die ausgedruckten Versicherungsdokumente in der Hand. Würde das nur an jeder Grenze so unkompliziert gehen! Da die drei Herren ja nichts wirklich zu tun haben, bieten sie uns einen arabischen Kaffee an. Schön, dass wir in Reiseland Nr. 15 so nett empfangen werden. Der erste Eindruck zählt.

 

Die ersten Kilometer im Oman fahren wir auf einer guten Asphaltstrasse durch eine recht karge Landschaft. Hier gibt es fast nichts, ausser einer unglaublich hohen Anzahl an Blitzkästen. Alle paar Kilometer steht ein Blitzkasten am Strassenrand. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit erreichen wir Ibri.


Die bekannten Bienenkorbgräber von Bat und Al-Ayn

 

Da es mit der Besichtigung der Gräber beim Jebel Hafeet nicht geklappt hat, hoffen wir, dass es mit den bekannten Bienenkorbgräbern von Bat und Al-Ayn (es gibt ein Al-Ain in den Emiraten und ein Al-Ayn im Oman) klappt. In Bat sehen wir die Gräber schon von Weitem. An einem Hang entdecken wir die Steinhaufen. Ein Wegweiser oder ein Schild fehlt jedoch weit und breit. Zuerst fahren wir am Eingang vorbei, wir sehen nirgends einen Parkplatz ausgeschildert. Dann drehen wir um und finden irgendwo links am Strassenrand ein geöffnetes Tor im Zaun. Eine Schotterpiste führt uns näher an den Hügel. Dort angekommen, erklimmen wir den Hügel zu Fuss. Wir sind etwas enttäuscht. Es sind nur noch ein paar zusammengefallene Steinhaufen zu sehen. Und das soll UNESCO sein?

 

Eine halbe Stunde Fahrt Richtung Osten sollen sich die Gräber von Al-Ayn befinden. Unterwegs lernen wir eine weitere Eigenheit des Omans kennen: Bodenwellen. Und davon gibt es jede Menge. Leider sind einige davon auch nicht beschildert, so erwischen wir sie voller Wucht. Autsch! Angekommen in Al-Ayn, fehlt auch hier jedes Hinweisschild zu den Gräbern. Wir parkieren bei einer Palmenplantage. Den Hügel mit den Gräbern sehen wir von Weitem. Wir suchen uns einen Weg durch die Gärten und Palmenplantagen. Dann gilt es ein trockenes Flussbeet zu überqueren und schon sind wir an der nächsten UNESCO Attraktion angekommen. Wir stellen uns gerade vor, wie sich eine Busgruppe voller Touristen den Weg durch diese Gärten sucht... Echt erstaunlich, dass da kein anständiger Zugang geschaffen wurde. Man könnte ja auch gut ein paar Franken Eintritt verlangen. Die Gräber befinden sich auch hier wieder zuoberst auf einem Hügel. Die Aussicht ist sehr schön. Im Hintergrund ist der Hohe Jebel Misht zu sehen. Eine perfekte Fotokulisse. Und auch die Gräber hier sind deutlich schöner und besser erhalten als jene in Bat. Mehrere Gräber sind noch in ihrer vollen Grösse zu bestaunen. Es ist extrem weniger über die Gräber bekannt. Man weiss nicht viel mehr, als dass sie aus dem 3. Jh. vor Chr. stammen. Wir setzen uns auf einen Hügel vis-à-vis von den Gräbern und geniessen die schöne Kulisse.


Schlechtwetterprogramm mit Forts und alten Lehmdörfern

Morgen soll es bewölkt sein und dann die kommenden Tage regnen. Also wollen wir bei trockener Witterung noch eines der vielen Wadis besichtigen. Wir fahren zum Wadi Damm. Schon auf dem Weg dorthin fallen leider die ersten Regentropfen. Wir haben jedoch von einem Übernachtungsplatz gelesen, der sich oberhalb des Wadis befindet und nicht im Flussbeet. Da wir nur dort übernachten wollen und morgen, vor dem grossen Regen, weiterfahren wollen, sollte das kein Problem sein. Bis zur Querung des Flussbeetes ist die Strasse aus Asphalt. Danach beginnt eine Schotterpiste. Wir fahren einige Kilometer oberhalb des Canyons entlang, bis wir einen schönen, ebenen Übernachtungsplatz sehen. Genau zum Sonnenuntergang erreichen wir diesen herrlichen Stellplatz. Die Sonne geht über den Bergen unter und wir geniessen die herrliche Aussicht auf 900m.ü.M.

 

Die Schlechtwetter-Front scheint in der Nacht schon eingetroffen zu sein - einen Tag zu früh. Wir erwachen bei Regen und Wind. Als wir unsere Wetterapp öffnen, müssen wir Schmunzeln. Die Vorhersage für heute lautet "Matschig". Da wir uns noch immer oberhalb des Wadis befinden, treten wir schon vor dem Frühstück den Rückweg an. Und die Wetterapp hat recht: Die Piste ist wirklich matschig. Aber ob wirklich das gemeint war? :-) Mit unseren Offroadreifen ist der Weg für uns jedoch problemlos machbar. Und da sich oberhalb des Wadis eine Staumauer befindet, führt das Flussbeet trotz Regen kein Wasser. So kommen wir wohlbehalten wieder auf der Asphaltstrasse an.

 

Auf dem Weg nach Jabrin passieren wir ganz "Oman-like" diverse Blitzkästen und Bodenwellen. Als wir auf dem Parkplatz des Forts ankommen, regnet es noch immer. Bei Kaffee und Keksen machen wir es uns in der Wohnkabine gemütlich. Das Fort wollen wir morgen anschauen. Der Fortwächter gibt uns die Erlaubnis auf dem Parkplatz zu übernachten.


Der Himmel weint um Sultan Qabos – die Staatstrauer beginnt

Nach einer windigen und regnerischen Nacht mit nur noch 12°C Aussentemperatur wollen wir heute das Fort besichtigen. Aber leider scheint nicht nur das Wetter gegen uns zu Spielen. Wie wir am Morgen im Internet lesen, ist Sultan Qabos, der Herrscher vom Oman gestorben. Er war seit 1970 an der Macht und gilt als Volksheld. Damals hat er seinen Vater vom Thron gestürzt. Das Land verdankt seinen Fortschritt und den Wohlstand grösstenteils ihm. Das omanische Volk verehrt ihn. Alle Fahnen wehen auf Halbmast und einige Omanis haben fast Tränen in den Augen, als sie uns davon erzählen. Während drei Tagen wurde eine Staatstrauer ausgerufen. Daher sind alle Attraktionen geschlossen und fast alle Geschäfte haben zu. Hätten wir doch das Fort gestern noch angeschaut!

 

Wir fahren nach Bahla. Alles wirkt wie ausgestorben. Auch der Himmel scheint wegen Sultans Tod zu weinen. Es regnet. Da unser Tank fast leer ist, steuern wir die erste Tankstelle an. Leider hat sie zu. Wir hoffen sehr, dass wir eine geöffnete Tankstelle finden, sonst stecken wir während der dreitägigen Staatstrauer hier fest. Dieses Mal ist das Glück auf unserer Seite – ein paar Kilometer weiter ist eine Tankstelle, die tatsächlich geöffnet ist.

 

Auch das grosse Fort in Bahla ist heute geschlossen. Wir machen einen Spaziergang um das Fort herum – auch die Dimensionen von aussen sind schon enorm und das Fort ist schön anzusehen. In der Ferne sehen wir die Überreste einer alten Stadtmauer.

Der nächste Tag startet mit Sonnenschein. Wir wollen von hier aus in die Berge. Auf dem Weg Richtung Shabel Shams, dem höchsten Berg Omans, besichtigen wir die Stadt Al Hamra. Al Hamra ist eine der ältesten und zugleich besterhaltenen Lehmsiedlungen es Omans. Wir spazieren durch die Ruinen und sehen viele verschiedene Stadien des Verfalls. Einige der Häuser sind noch fast intakt, andere Mauern sind etwas zerlöchert und gewisse Gebäude sind komplett eingestürzt. Wir finden es schade, dass diese Gebäude sich selbst überlassen werden und nicht renoviert oder erhalten werden. Klar ist es einfacher rings herum neue Häuser zu bauen, dennoch ist es ein Stück Kultur das so verloren geht. Auf dem Weg nach Tanuf wollen wir die AL-Hoota-Höhle besichtigen. Doch leider ist auch diese Attraktion wegen der Staatstrauer geschlossen. In Tanuf befindet sich eine weitere Lehmbausiedlung. Diese Geisterstatt befindet sich jedoch etwas abseits des neu gestalteten Dorfkernes. Hier stehen nur noch ein paar Mauern und der Verfall ist schon deutlich weiter fortgeschritten als in Al Hamra. Nach der Besichtigung dieser Ruinenstatt kochen wir uns eine wärmende Suppe im Camper. So haben wir uns den Oman wirklich nicht vorgestellt. Wir wollen eigentlich zum Jebel Shams Berg, doch in diese Richtung sehen wir eine schwarze Wolkenwand am Himmel. Und der Wind weht uns hier in Tanuf schon kräftig um die Ohren, dann wollen wir gar nicht wissen wie das in den Bergen sein würde. Also ändern wir unseren Plan für die nächsten Tage und wir fahren spontan an die Küste, die Berge können wir auch Ende Februar noch erkundigen. Die ganze Strecke schaffen wir zwar heute nicht mehr, aber wir fahren Richtung Muskat und übernachten irgendwo kurz vor der Stadt in der Nähe eines Fussballplatzes.


Die Sonne ist zurück – der Küste entlang bis nach Sur

Früh morgens setzen wir unsere Fahrt Richtung Küste fort. Auch heute ist es immer noch sehr windig und eher kühl. Kurz vor Bimma finden wir einen schönen Strand. Hinter den Dünen machen wir es uns im Windschatten gemütlich. Den Abend verbringen wir dann im Inneren des Campers, da es nach Sonnenuntergang zusammen mit dem Wind recht kalt ist.

Am 14. Januar ist es endlich schön und zumindest bis am Mittag fast windstill. Am Nachmittag zieht der Wind wieder auf und wir ziehen bald unsere Pullover an. Doch schon in der Nacht zieht wieder Regen auf und der Wind schüttelt uns kräftig durch. Am Morgen schüttet es wie aus Kübeln, rund um uns herum haben sich unzählige Pfützen gebildet und am Strassenrand sehen wir ganze Bäche, die gestern noch nicht da waren. Sobald der Regen etwas nachlässt, verlassen wir den Strand, um Richtung Sur zu fahren. Sur ist die letzte grosse Stadt an der Küste Richtung Süden. Wir staunen nicht schlecht, als wir rechts von der Autobahn immer wieder Wasserfälle sehen. Wie es scheint ist das auch für die Einheimischen etwas ganz besonderes, denn unzählige Autos halten einfach am Strassenrand an, um Fotos zu machen. Und das auf der Autobahn. Nicht ganz ungefährlich!

 

Etwa 70 Kilometer sind es bis nach Sur. Unterwegs gibt es fast nichts, ausser einer Raffinerie in Qalhat. In Sur steuern wir eine Gasabfüllstation an, die wir auf Google Maps gesehen haben. Wir parkieren vor der Schranke und sehen die grossen Gastanks und die vielen Gasflaschen. Hier sollte es eigentlich problemlos möglich sein, unsere Flasche zu füllen. So sahen bisher die meisten Abfüllstationen aus. Doch der Wärter schickt uns weiter, wir sollen dem Feldweg folgen zu einer anderen Abfüllstation. Etwa 500 Meter weiter auf der Schotterpiste befindet sich das Lager eines Gashändlers. Ein Omani fragt uns, was wir wollen. Wir zeigen ihm unsere Flasche und die dazugehörigen Adapter. Er gibt uns jedoch zu verstehen, dass wir einen kleineren Adapter benötigen. Dann kommt einer seiner Mitarbeiter hinzu, ein Bangladeschi. Er nimmt die Flasche mit, packt sie auf seinen Pickup und fährt zurück zur ersten Firma, wo wir vor ein paar Minuten waren. Nach etwa 10 Minuten kommt er zurück und unsere Flasche konnte ohne Adapter gefüllt werden. Wie schon in den Emiraten scheint hier der Gasverkauf über einen Händler laufen zu müssen. Der grosse Gaslieferant durfte wohl nicht direkt an uns verkaufen. Schön, dass der eine Mitarbeiter so hilfsbereit war, und das obwohl sie eigentlich schon Feierabend hatten.

 

Der Wind bläst uns noch immer um die Ohren. Wir suchen einen etwas geschützten Schlafplatz hinter einem Gebäude. Beim Carrefour dürfen wir nicht parkieren und bei einem Stadtparkt ist der Wind einfach zu stark. Also fahren wir wieder aus dem Stadtzentrum zu einer grossen Shoppingmall. Der Parkplatz ist riesengross und das Shoppingcenter glücklicherweise auch. So können wir uns nahe ans Gebäude stellen, in den Windschatten. Und auf diesem grossen Parkplatz wird es wohl niemanden interessieren, wenn wir eine Nacht hier übernachten.

 

Als wir am einparkieren sind, hupt es plötzlich hinter uns. Und siehe da: Familie Gerhardt – mit der wir durch den Iran gereist sind – ist hier. Eigentlich haben wir uns erst für den nächsten Morgen verabredet, da wir die kommenden Tage gemeinsam die Sandwüste Wahiba Sands durchqueren möchten. Wir staunen nicht schlecht, als wir sie plötzlich auf dem Parkplatz antreffen. Die Wiedersehensfreude ist gross und so tauschen wir uns bei einem Kaffee aus. Der Wind soll noch zwei Tage anhalten, so planen wir für die nächsten zwei Tage Ausflüge in der Umgebung, um erst Ende Woche in die Wüste zu fahren.


Wadi Tiwi und Wadi Shab

Wir fahren Richtung Norden zum Wadi Tiwi. Es regnet zwar nicht mehr, aber wir sehen immer noch diverse Pfützen am Strassenrand. Eine Unterführung ist voller Geröll. Hier ist die letzten Tage wohl ziemlich viel Wasser entlang geflossen. Die Zufahrt zum Wadi Tiwi klappt jedoch prima, wir müssen keine Flüsse durchfahren. Als wir weiter ins Wadi vordringen wollen, geht die Strasse plötzlich steil und kurvig bergauf. Wir sehen, wie zwei Autos den Hang rückwärts wieder herunter fahren. Was ist hier wohl los? Ein Einheimischer im Pickup sagt uns, dass wir mit unserem Camper und Ingmar mit seinem Mitsubishi Pajero ab hier nicht weiterfahren dürfen. Der Weg sei zu steil und zu eng für unsere Autos. Er würde uns mit seinem Pickup weiter fahren. Wir sind nicht ganz sicher, ob das wirklich stimmt oder ob er einfach nur Geld verdienen will. Was sein Pickup kann, kann Ingmars Mitsubishi sicher auch. Wir lesen in unserem Reiseführer nach und dort steht tatsächlich, dass der Weg recht eng und steil ist. Wir entschliessen uns ein paar Kilometer zurück zu fahren und gemütlich am Fluss zu Picknicken. Das Wasser ist glasklar, die Sonne scheint. Der Wind bläst uns leider noch immer kräftig um die Ohren. Am Wegesrand stehen andere Wohnmobile aus Dubai. Einer von ihnen bringt uns arabischen Kaffee und Datteln vorbei.

 

Das Wadi Shab soll eines der schönsten Wadis im Oman sein. Es liegt nur ein paar Kilometer vom Wadi Tiwi entfernt. Der Weg führt uns durch das schöne Küstendorf namens Tiwi, bis wir den Parkplatz an einem See erreichen. Die Einheimischen bringen uns von dort mit einem Boot auf die andere Seite des Sees. Dort beginnt der Wanderweg ins Wadi Shab. Die Wanderung bis zu den schönsten Pools soll rund eine Stunde dauern. Es ist jedoch schon später Nachmittag und um 17 Uhr fährt das letzte Boot zurück. Wir wandern einfach mal so weit wie wir kommen. Das Wadi ist extrem grün, überall wächst Gras und Palmen. Wir merken jedoch schnell, dass es die letzten Tage geregnet hat. Der Weg ist sehr matschig. An zwei Stellen fliesst noch immer Wasser über den Weg, so dass wir die Schuhe ausziehen und diese Stellen barfuss überqueren müssen. Das Tal wird immer enger, die Felswände rücken immer näher an uns heran. Und auch der Weg wird immer abenteuerlicher. Manchmal ist gar nicht so recht ersichtlich über welche Felsen der Weg eigentlich weiter geht. Dann führt der Weg plötzlich in die Höhe und wir laufen entlang einer Felskante. Geländer, Fehlanzeige. Manchmal müssen wir uns bücken, da der Weg unter den Felsvorsprüngen entlang geht, dann folgt wieder eine Kletterpassage über grosse Felsen im Flussbeet. Zum Glück fliesst nur wenig Wasser und das sehr gemächlich. Die Landschaft im Wadi ist sehr schön, aber der Weg ist nicht wirklich angenehm. Kurz vor 16 Uhr treten wir den Rückweg an, obwohl wir noch nicht bei den bekannten Pools angekommen sind, denn wir wollen das letzte Boot nicht verpassen.


Schöner Küstenort Sur

Oh man Oman! Auch am nächsten Morgen weht der Wind unaufhörlich. Wir erkunden das 72´000 Einwohner Städtchen Sur. Einst war Sur ein wichtiges Handelszentrum – von diesem Hafen wurde bis im 17 Jh. ein grosser Teil des Ostafrikahandels abgewickelt. Heute ist von diesem geschäftigen Treiben nicht mehr viel zu spüren. Besonders die lagunenartige Landschaft rund um den Orstteil Al Ayjah gefällt uns sehr gut. Die hellen Gebäude bilden einen schönen Kontrast zum Blau des Meeres. Ein moderner Leuchtturm trohnt an der Spitze der Lagune. Am Hügel hinter uns sehen wir die Ruinen der alten Wehrtürme. Ein schönes Postkartenmotiv.

 

Wir laufen an alten Dhau-Werften vorbei. Die schönen Holzschiffe waren früher von wichtiger Bedeutung, bis das Dampfschiff erfunden wurde. Heute werden hier zwar noch immer einige wenige Schiffe gefertigt, doch primär werden in den Werkstätten alte Schiffe repariert. Und man hat auch gemerkt, dass diese alte Tradition für den Tourismus interessant ist. Seit kurzem wird Eintritt verlangt, wenn man eine der Werften besuchen möchten. Ein paar Meter weiter können wir ein altes, wunderschönes Dhau-Schiff besichtigen. Es steht vor dem Museum für Schiffsbau. Der fast 100-jährige Kahn ist 20 Meter lang und war bis 1933 im Jemen im Einsatz.

 

Um von der schönen Halbinsel Al Ayjah zurück ins Stadtzentrum von Sur zu gelangen, überquert man die Khor al Batha Brücke, die einzige Hängebrücke des Omans. Die Brücke wurde erst im Jahre 2010 fertig gestellt. Doch unser Pluto ist zu schwer und zu hoch für die Brücke. Daher treten wir den Rückweg über den schönen Uferweg entlang der Lagune an. Diesen schönen Umweg nehmen wir gerne in Kauf.

 

Heute ist Samstag, der Wind soll endlich nachlassen und wir wollen los in die Wahiba Sands. Als wir am Morgen bei unseren Freunden Ingmar und Marion eintreffen, teilen sie uns mit, dass es Marion bereits seit einigen Tagen nicht so gut geht und dass sie zurück nach Muskat fahren werden, um einen Arzt aufzusuchen. Schade, denn alleine wollen wir nicht durch die Wüste fahren, das wäre verantwortungslos. Marion geht es auch nach ein paar Tagen nicht wirklich besser, so ist ihr knapp einjähriges Reiseabenteuer hier im Oman zu Ende und sie verschiffen ihr Fahrzeug ein paar Tage später zurück nach Deutschland. Wir werden sie jedoch bestimmt irgendwann wiedersehen, denn sie fahren jährlich zu einem Reisetreffen nach Meierskappel auf den Campingplatz. Die Welt ist manchmal so klein. 

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Kommentare: 1
  • #1

    Briseid (Samstag, 08 Februar 2020 20:53)

    Öich zwöi ä gueti Zyt im Oman!,