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Bis an die Grenze zum Yemen und zurück in den Norden

Im Süden rund um Salala, im Norden rund um Muscat

Hinauf und wieder hinunter. Das heisst es die nächsten Tage mehrmals. Um den südlichsten Küstenabschnitt des Omans mit den vielen Traumstränden zu erkunden, muss unser Pluto kräftig arbeiten. Und im Norden gehts es auf den höchsten Berg des Omans. Die Ausblicke sind fantastisch. Aber kurz nach Muskat ist das Glück leider nicht mehr so richtig auf unserer Seite...


Oman



Von Salalah bis an die Grenze zum Jemen

Nachdem wir einige Tage in Salalah im Hotel entspannt haben, packt uns die Abenteuerlust wieder. Die letzten Tage haben wir viel gelesen, recherchiert und Karten studiert. Wir wissen nun, wie es nach der arabischen Halbinsel etwa weitergehen wird. In Salalah haben wir oft gut und günstig in pakistanischen Restaurants gegessen. Für wenige Franken wird man hier satt. Und wir lieben die vielen Bananen-Sorten, die es hier zu kaufen gibt. Direkt am Strassenrand sind die Verkaufsstände aufgebaut und dahinter befinden sich die Plantagen. Frisch vom Feld sozusagen. Salalah ist aber auch für die Weihrauchbäume bekannt. Das Klima hier ist ideal zum Gedeihen. Man sagt, der beste Weihrauch der Welt komme aus Salalah. Es gibt einen speziellen Shouk, auf dem nur Weihrauch verkauft wird, in unzähligen verschiedenen Sorten. In den Einkaufszentren und in anderen Läden treffen wir den Weihrauch-Duft immer wieder an. In einem Kleiderladen hängt ein richtiger Nebel in der Luft, so viel Weihrauch wird hier angezündet.

 

Bevor wir die Stadt verlassen, müssen wir zuerst wiedermal unsere Gasflaschen auffüllen. Wenn es so heiss ist wie hier im Süden des Omans mit fast 30°C am Tag, dann reichen unsere beiden Gasflaschen nur ca. 20-30 Tage aus, da der Kühlschrank im Dauerbetrieb läuft. Im Industriegebiet in Salalah können wir die Flaschen ganz unkompliziert in einer Gasfabrik auffüllen lassen. Pluto sieht schon seit längerem ziemlich mitgenommen aus. Daher gönnen wir ihm eine Wäsche in einer Autowaschanlage. Etwa sechs Inder putzen gleichzeitig an ihm herum. Um das Dach zu putzen, schleppen sie eine etwa vier Meter hohe, uralte Holzleiter heran. Mit der Unterbodenwäsche klappt es nicht so ganz, da Plutos Hinterachse wohl zu schwer ist für ihren Lift. Dafür putzen sie umsonst die Fahrerkabine von Innen. Das ist auch dringend nötig, denn seit der Schweiz haben wir das Fahrerhaus noch nie gestaubsaugt. Nun sind wir also wirklich startklar für die Weiterreise.

 

Südlich von Salalah soll es viele schöne Strände geben, die wir entdecken wollen. Unser erstes Ziel ist der Strand von Mughsail. Ein kilometerlanger, weisser Strand, an dessen Ende sich die Klippen auftürmen. Kurz nachdem wir unsere Campingstühle hervorgeholt haben und aufs Meer blicken, entdecken wir Delfine. Nicht weit vom Ufer entfernt schwimmen ein paar Delfine vorbei. Als wir genauer hinschauen, sehen wir, dass es nicht nur zwei Delfine, sondern mehr als 10 Stück sind, die hier gemütlich im Wasser schwimmen. Genau für solche Momente lieben wir das Camper-Leben.

 

Am nächsten Tag gilt es die südlichen Klippen zu überqueren. Und die Strasse hat es ziemlich in sich. Nicht umsonst ist sie als "Zig-Zag Road" bekannt. Die Strasse führt steil bergauf vom Meeresspiegel auf über 1’000 Meter. Pluto meistert diese Herausforderung prima. Oben angekommen, geht es wieder runter in eine Schlucht und auf der anderen Seite wieder hoch auf das etwa 1’000 Meter hohe Plateau. Danach verläuft die Strasse etwas im Landesinneren. Eine recht karge Landschaft begleitet uns. Dennoch sehen wir in diesem südlichen Gebiet des Omans viele Kamele und Kuhherden am Strassenrand.

 

 

Plötzlich erreichen wir einen Militärcheckpoint. Wir sind nur noch wenige Kilometer vom Jemen entfernt. Daher werden unsere Dokumente hier genau angeschaut und notiert. Wir können jedoch noch weiter in Richtung Grenze fahren. Ein paar Kilometer weiter kommt ein zweiter Checkpoint. Als wir aussteigen wollen, werden wir gebeten, im Auto zu bleiben. Und dann kommt die nächste "Zig-Zag Road", die uns erneut bergauf- und bergabwärts führt, nur ist dieser Streckenabschnitt in etwas schlechterem Zustand. Wir sehen mehrmals, dass der Asphalt unterspült und weggeschwemmt ist und es gibt diverse Schlaglöcher. Dennoch erreichen wir unser Ziel Dhalqut ohne Schwierigkeiten. Von hier sind es nicht einmal mehr 20 Kilometer bis in den Jemen. Hier in Dhalqut haben wir den südlichsten Punkt unserer Reise erreicht. Wir geniessen die schöne Aussicht auf das arabische Meer. Die steilen Klippen bieten einen perfekten Hintergrund für ein Erinnerungsfoto an den südlichsten Punkt unseres Abenteuers. Die Ortschaft Dhalqut wirkt ziemlich verschlafen. Vom Öl-Reichtum scheint hier kaum jemand zu profitieren. Die Häuser sehen recht einfach aus und sie sind deutlich kleiner als im Norden. Hier scheint die Landwirtschaft immer noch eine wichtige Einnahmequelle zu sein. Die Gegend ist auch bekannt für die Baobab-Bäume (Deutsch: Affenbrot-Bäume). Nur hier auf der arabischen Halbinsel gibt es diese Bäume, die sonst in Afrika heimisch sind. Die Stämme sind gigantisch. David wirkt winzig, als er vor dem Baum steht. Und irgendwie scheint es, als ob die Bäume Kopf-über wachsen. Der Stamm ist dick und mächtig und die Äste nur dünn und kurz, so wie die Wurzeln. Wir würden die Landschaft gerne im Herbst sehen, wenn hier alles richtig Grün ist, denn der Monsun bringt von Juni bis September hier rund um Salalah viel Niederschlag. Die Wiesen und Felder leuchten dann in einem saftigen Grün. Das ist jetzt nur schwer vorstellbar.


Omanischer Traumstrand

 

Ab jetzt heisst es ab in den Norden. Wir fahren die "Zig-Zag-Road" wieder hoch. Diesmal geniessen wir auf der Fahrt Richtung Norden schöne Ausblicke auf die Küste, die wir bei der Hinfahrt nicht gesehen haben. Kurz vor der zweiten "Zig-Zag-Road" machen wir einen Abstecher Richtung Küste. Hier soll es einen sehr schönen Strand geben. Unser Navi sagt, dass wir uns auf 500 M.ü.M befinden und wir in 5km an unserem Zielort am Strand sein werden. Es geht also so ziemlich "s Loch ab". Die Strasse ist unbefestigt, aber dennoch in einem passablen Zustand. Und mit unserem Offroad-Reifen haben wir auch in diesem steilen Gelände genügend Halt. Vor uns liegt ein etwa kilometerlanger Strand, wunderschön. Wir fahren noch etwas weiter, denn es gibt noch weitere Buchten. Über einen kleinen Hügel erreichen wir eine traumhaft schöne Bucht. Sie ist nur etwa 100 Meter lang und im Meer gibt es schöne, dunkle Felsen, die einen schönen Kontrast zum türkisblauen Meer bieten. Hier stehen schon zwei andere Overlander. Da wir uns auf Anhieb verstehen, bleiben wir bei ihnen in dieser Bucht stehen. Der Platz ist so schön, es wäre unsinnig nicht ein paar Tage hier zu bleiben. Und mal nicht alleine am Lagerfeuer zu sitzen, ist für uns auch ganz schön. Der Fazayah Beach ist bei Overlandern durchaus beliebt, in den verschiedenen Buchten stehen neben uns noch fünf andere Reisefahrzeuge. So schön wie es hier ist, ist es klar, dass das ein beliebter Ort ist.


Nördlich von Salalah

Nach zwei Tagen an diesem tollen Strand geht es für uns weiter. Faulenzen konnten wir im Hotel zu genüge. Wir fahren also auch die zweite "Zig-Zag-Road" zurück, um nördlich von Salalah das Wadi Darbat zu besuchen. Wir knacken die 20'000 Kilometer-Marke. Direkt am Parkplatz hat es einen schönen Wasserfall. In der Regenzeit soll auch hier die ganze Umgebung Grün sein. Jetzt wachsen nur ein paar Sträucher und Büsche, gerade mal genug, damit sich die vielen Kamele ernähren können, die hier im Wadi umher laufen. Am Eingang des Wadis ist ein Fahrverbot. Also beschliessen wir, die etwa 4km bis zum Ende des Wadis zu Fuss zu laufen. Leider wird jedoch gerade die Strasse ausgebaut. Unzählige Bagger und Lastwagen versperren uns immer wieder den Weg. Nicht zu vergessen den ganzen Staub, den die Lastwagen beim Vorbeifahren aufwirbeln. Uns wird das schon bald zu blöde und wir treten den Rückweg an. Da gibt es bestimmt schönere Orte zum Wandern.

 

 

Wir fahren gemächlich bergauf und merken kaum, dass wir plötzlich auf 1’200M.ü.M. sind. Auf dem Jebel Samhan bietet sich eine wunderbare Aussicht. Wir sehen bis an die Küste, vor uns liegt das Küstenstädtchen Mirbat. Wir erkennen die Schiffe im Wasser und die Umrisse des Hafens. Und wenn wir nördlich schauen, sehen wir die Klippen in die Tiefe stürzen. Das Gebirge türmt sich hier fast senkrecht auf. So ist es möglich innert wenigen Kilometern vom Meeresspiegel auf über 1’000 Metern Höhe zu sein. Diese Hochebene ist auch etwas fruchtbarer als das Küstengebiet. Wir sehen viele Kamele, die ihre Jungtiere dabei haben. Bei nächtlichen Temperaturen von 9°C darf ein wärmendes Lagerfeuer nicht fehlen. 


Entlang der Küstenstrasse – Route 42

Wir fahren einen anderen Weg zurück an die Küste. Waren die Steigungen am Vortag noch gemächlich, geht es jetzt kurvig und ziemlich steil zurück an die Küste. Der Küstenabschnitt nördlich von Sadah ist sehr schön. Viele schöne Strände, teils aus Sand, teils aus Steinen. Wir fahren durch bizarre Felsformationen und sehen zu unserer Rechten immer wieder das schöne blaue Meer. Etwa 15 Kilometer nördlich von Sadah finden wir einen schönen Strand, an dem wir etwas Faulenzen wollen. Der Strand ist schön weiss. Gleich angrenzend an den weissen Sand gibt es grünes Gras, da hier ein Bach entlangführt. Und am Ende des Strandes ist ein Berg mit schwarz-rotem Felsen. Eine wirklich schöne Bucht. Die Farbkombination ist spektakulär. Leider wird das mit dem Faulenzen nichts, denn hier windet es ziemlich fest. Daher fällt unser Zwischenstopp an diesem schönen Ort kürzer als gedacht aus. Unterwegs legen wir bei Hasik einen weiteren Stopp ein. Direkt am Strassenrand wachsen hier Stalaktiten an den Klippen. Ein wirklich bizarrer Anblick.

 

 

Von anderen Reisenden haben wir gehört, dass das Wadi Al Nakheel recht schön sein soll. Es gibt viele Palmen und einen natürlichen Pool. Das scheint auch viele Einheimische anzuziehen. Uns überzeugt das Wadi nicht, also fahren wir weiter. 


Traumhaftes Wadi Shumaymiyyah

Unser Reiseführer beschreibt das Wadi Shumaymiyyah als grandios. Das soll doch etwas heissen. Hier wollen wir also hin. Beim gleichnamigen Küstenort biegen wir links auf die unbefestigte Strasse ab, die uns ins Wadi führt. Vor uns sehen wir tolle Klippen aufragen, wir sind wie in einem riesigen Canyon. Links und rechts sehen wir bizarre Felsformationen. Wir wissen gar nicht wo wir zuerst hinschauen sollen. Da es jedoch schon bald dunkel wird, steuern wir ziemlich zügig unseren Übernachtungsplatz an. Mitten im Wadi gibt es einen kleinen Felsvorsprung, der befahrbar ist. Die Aussicht von hier oben ist fantastisch. Links plätschert ein kleiner Wasserfall, dort bilden sich dunkle Stalaktiten am ansonsten hellen Gestein. Vor uns liegt eine kleine Oase mit dutzenden von Palmen und in der Ferne sehen wir überall Klippen um uns herum. Das ist der bislang schönste Übernachtungsplatz im Oman.

 

 

Beim Frühstücken taucht ein Australier mit seinem Motorrad auf. Er arbeitet seit mehreren Jahren im Oman als Flugzeugingenieur. Er beschreibt die Zusammenarbeit mit den Omanis als ziemlich schwierig. Sie sind recht faul, und selbst bei Regierungs-Jobs (z.B. im Militär) tauchen sie regelmässig nicht am Arbeitsplatz auf. Der verstorbene Sultan startete vor mehreren Jahren ein Projekt namens «Omanisierung». Dabei sollen die Gastarbeiter durch qualifizierte Omanis ersetzt werden, um die Abhängigkeit von diesen Gastarbeitern zu reduzieren. 1988 wurden Prozentzahlen festgelegt, die bestimmen, wie viele Omanis in den verschiedenen Branchen angestellt sein sollen. In der Praxis sieht das aber dann so aus, wenn man beispielsweise einen Elektriker benötigt: Ein Team, bestehend aus einem Inder und einem Omani, taucht auf der Baustelle auf. Der Inder macht die ganze Arbeit und der Omani bleibt im klimatisierten Auto sitzen, um sich mit seinem Handy zu beschäftigen. Auch warten einige Omanis lieber auf einen Job bei der Regierung, als dass sie in der Privatwirtschaft eine Stelle annehmen würden. Beim Staat ist das Salär höher und man hat mehr Ferien. Wir sind ja gespant, wie erfolgreich das Projekt «Omanisierung» wirklich sein wird…


Durchs Nichts in den Norden

Da wir ziemlich zügig in die Berge im Norden des Omans wollen, bleiben wir an diesem schönen Plätzchen im Wadi Shumaymiyyah nur eine Nacht. Denn bis in den Norden sind es noch fast 1´000 Kilometer. Wir fahren auf der Route 41 Richtung Haima, um auf der Route 39 weiter Richtung Norden zu Fahren. Auf unserer Landkarte sind beide Strassen als Hauptstrassen eingezeichnet. Plötzlich führt uns der Weg jedoch einige Kilometer über eine unbefestigte Piste, bis wir wieder Asphalt erreichen. Entlang dieser beiden Routen sehen wir immer wieder viele kleine Ölpumpen. Mal nur ein paar Einzelne, mal ein paar hundert. Nach einem leckeren Mittagessen in Haima sagt unser Navi, dass wir in 365 Kilometer rechts abbiegen müssen. Zum Glück haben wir einen Tempomat. Es ist eine ziemlich langweilige Strecke durch eine extrem karge Landschaft. Zur Abwechslung sehen wir irgendwann ein paar Sanddünen, aber ansonsten besteht dieser lange Fahrtag aus ziemlich wenigen Highlights. Wir wechseln uns beide ab beim Fahren und so schaffen wir die wohl längste Tagesetappe unserer Reise. Wir sind an diesem Tag 690 Kilometer gefahren.

 

 

In Manah haben wir auf dem Parkplatz zwischen der Schule und der Moschee übernachtet. Da heute Freitag ist, müssen die Kinder nicht zur Schule und wir können ungestört hier schlafen. Unweit des Parkplatzes befindet sich eine verlassene Lehmstadt, genannt Harat al Bilad. Die Altstadt ist von einer grossen Mauer umgeben. Auf der Ostseite befindet sich ein grosses Tor, das leider geschlossen ist. Also laufen wir rund um die Stadt herum, um zur Westseite zu gelangen. Doch leider ist auch dieses Tor geschlossen. Wir fragen zwei, drei Personen, ob sie wissen, wie wir Zugang zu dieser Sehenswürdigkeit bekommen können. Doch leider bleiben unsere Versuche erfolglos. Also fahren wir weiter zum Fort Fiqain. Dort stehen wir aber schon wieder vor verschlossenen Türen. Da wir genug von geschlossenen Sehenswürdigkeiten haben, wollen wir weiter in die Berge. 


Die Hochebene Jebel Akhdar

Der Jebel Akhdar darf nur mit Allrad befahren werden. Am Fusse des Berges erwartet uns ein Checkpoint. Die Polizisten schauen unseren Pluto an und sie fragen uns, ob wir Allrad haben. Dann wird ein Vorgesetzter hinzu gezogen. Er fragt uns, ob wir aus der Schweiz sind. Als wir dies bejahen, dürfen wir plötzlich weiterfahren, ohne dass er das Auto in Augenschein nimmt. Schön! Der Offizier sagt uns nochmal, dass wir dann beim bergab fahren, den Allrad einschalten sollen, da es ziemlich steil sei. Wir fahren weiter und merken schon schnell, dass hier steil wirklich steil bedeutet. Der Anstieg ist enorm. Wir fahren oft im ersten oder zweiten Gang, damit wir genügend Kraft haben. Die bergaufwärts fahrende Spur ist meist zweispurig, so können wir an den Lastwagen vorbei ziehen. Seinem Namen „Grüner Berg“ macht der Jebel Akhdar nicht gerade alle Ehre. Die Landschaft wirkt felsig und relativ karg. Nach diversen Serpentinen erreichen wir das Sayk-Plateau. Hierbei handelt es sich um eine Hochebene auf etwa 2'000 Meter. Idyllisch wirkt es hier auf den ersten Blick nicht. Es wird überall gebaut, Häuser und Hotels schiessen wie Pilze aus dem Boden. Besonders bekannt ist das Plateau für den «Dianas Viewpoint». Hier hat einst Prinzessin Lady Diana einen Picknick-Stopp eingelegt. Den Viewpoint selber können wir leider nicht besuchen, da er sich inzwischen mitten in einer Hotelanlage befindet. Ein paar hundert Meter weiter können wir dennoch die schöne Aussicht auf die vielen Täler und Berggipfel geniessen. Auf einer Wanderung durchqueren wir zwei malerische Dörfer, Al Aqr und Al Ayn. Die Dörfer sind steil in den Hang gebaut. Dazwischen sehen wir die Bewässerungskanäle, die die Plantagen unterhalb des Dorfes bewässern. Die Plantagen sind jedoch keine Felder wie wir das aus der Schweiz kennen, sondern in die Plantagen sind terrassen-förmig in den steilen Hang angelegt. Dazwischen gibt es steile Treppen, wie wir während unserer Wanderung erklimmen. Nicht vorzustellen, wie anstrengend hier die Ernte ist, wenn all die Früchte durch diese kleinen, steilen Treppen nach oben oder nach unten zur nächsten Strasse getragen werden müssen. Wir wandern durch Aprikosen-, Pfirsich-, Baumnuss- und Granatapfelbäume. Aber wir sehen auch, dass einige der untersten Terrassen-Stufen nicht mehr bewirtschaftet werden. Auch hier wandern viele junge Leute ab in die Städte, um einen weniger anstrengenden Job zu suchen. Wir finden einen schönen Übernachtungsplatz auf 2'300 m.ü.M. Unsere Aussicht ist fast die gleiche, wie die im 5*-Hotel ein paar Meter weiter. Wir merken die Höhe. Sobald die Sonne untergegangen ist, wird es richtig kalt. Wir sitzen mit unseren Wintermützen und Thermoleggins am Lagerfeuer. Der Vollmond scheint und erleuchtet die Umgebung selbst in der späten Nacht.

 

Tags zuvor sind wir die steilen Haarnadel-Kurven bergauf gefahren, also geht es nun den gleichen Weg wieder bergab. Die Offiziere am Checkpoint sagten ja, dass wir den Allrad einschalten sollen. Da wir aber einen zuschaltbaren Allradantrieb haben, den wir nur auf unbefestigten Strassen (Geröll, Schnee, Sand o.ä). einschalten sollten, machen wir das nicht. Wir fahren im ersten und zweiten Gang die fast 30 Kilometer talwärts. Obwohl unsere Motorbremse eine recht starke Bremswirkung hat, legen wir unterwegs eine Pause ein, damit sich die Bremsen nicht überhitzen. Als wir aussteigen, riechen wir, dass unsere Bremsen die letzten Kilometer stark beansprucht wurden. Also warten wir ein paar Minuten, bis sie sich etwas abgekühlt haben, bis wir die Talfahrt fortsetzen. 


Von Nizwa auf den Jebel Shams

 

In Nizwa steuern wir den Früchteshouk an. Allerdings wirkt die Halle mit den vielen Marktständen wie ausgestorben. Nur ein einziger Stand ist geöffnet. Es scheint wohl die falsche Uhrzeit zu sein, um diesen Shouk zu besuchen. Das Stadtleben lassen wir schnell hinter uns, um den nächsten Berg zu erklimmen. Den Jebel Shams, der höchste Berg des Omans (3’028m.ü.M.). Pluto muss erneut ziemlich arbeiten, unser Spritverbrauch wird nach all diesen Bergfahrten sicherlich ziemlich hoch sein. Doch dieser Berg scheint nicht nur mit 4x4 befahrbar zu sein. Daher staunen wir nicht schlecht, als nach ein paar Kilometern die steile Asphaltstrasse plötzlich endet und wir auf Schotter weiter fahren. Ist das wirklich die Zufahrtsstrasse zu einem 5*Hotel mit einem bekannten Infinity-Pool? Es scheint ganz so. Irgendwie wäre es angebrachter gewesen, den Jebel Shams allrad-pflichtig zu machen als der Jebel Akhdar. Als wir die Hochebene erreichen, wird die Strasse plötzlich wieder asphaltiert. Hier sehen wir viele Touristen, die mit ihren weissen SUV’s unterwegs sind. Kein Wunder, die Sicht in den Canyon ist wirklich spektakulär. Keine Ahnung wie viele hundert Meter es hier fast senkrecht nach unten geht. Die Klippen sind fast senkrecht. Am nächsten Tag wollten wir eigentlich eine Wanderung machen, den Balcony Walk. Als wir jedoch den Verlauf des Wanderweges sehen – ausgesetzt in die steilen Klippen gemeisselt – beschliessen wir uns, diese Wanderung lieber sein zu lassen. Die Aussicht von oberhalb der Klippen ist schon genügend abenteuerlich, dann müssen wir nicht noch mitten in den steilen Hang rein. Die Ziegen scheinen sich diese Aussicht jedoch gewohnt zu sein. Sie haben keine Angst und sie bewegen sich gekonnt nur wenige Meter oberhalb des Abgrundes.  


In und um Muskat

Vom Jebel Shams fahren wir in die Hauptstadt des Omans, nach Muskat. Da wir ein paar Stunden unterwegs sind, schaffen wir es an diesem Tag nur noch in einen Copy Shop, um unsere Unterlagen für die Beantragung des Iran-Visums vorzubereiten. Am Azaiba Beach finden wir einen gemütlichen und für Stadt-Verhältnisse einigermassen ruhigen Übernachtungsplatz. Noch vor dem Frühstück brechen wir auf zur iranischen Botschaft. Bei der Zufahrt zum Botschafts-Quartier gibt es einen Checkpoint. Wir dürfen mit dem Camper nicht weiter fahren, sondern müssen hier parkieren und die letzten Meter zu Fuss gehen. Vor der Botschaft klopfen wir am kleinen Fenster. Ein Herr öffnet uns und teilt uns mit, dass die Botschaft heute geschlossen ist. Wir denken zuerst, dass er einen Scherz macht. Aber dem ist leider nicht so. Heute am 11. Februar ist im Iran Tag der Revolution und daher ist die Botschaft geschlossen. Also müssen wir morgen nochmals hierhin kommen.

 

Unser Plan B für diesen Tag sieht folgendermassen aus: Stopp in einem MC Donalds, um endlich wiedermal einen richtig guten Kaffee zu trinken. 😊 Wir geniessen unseren Kaffee zumindest solange, bis um 10 Uhr morgens eine ganze Schulklasse im MC Donalds auftaucht. Alle etwa 30 Kinder bekommen ein Happy-Meal vorgesetzt. Das ist mal ein gesunder Pausenimbiss… Gestärkt mit ausreichend Koffein, starten wir unsere Sightseeing-Tour durch Muskat. Da die Stadt ziemlich lang gezogen ist, müssen wir die Strecken mit dem Auto zurücklegen. Haben wir tausende Kilometer Wüste mit wenig Verkehr hinter uns, so ist das Verkehrsaufkommen hier in der Stadt wieder deutlich höher. Und die Verkehrsführung in Muskat ist wirklich komisch. Immer wieder zweigen Spuren ohne Vorwarnung ab oder Spuren lösen sich im nichts auf. Das ist wirklich ziemlich mühsam. Auch fällt uns auf, dass in vielen Teilen der Stadt sehr viele Polizisten präsent sind. Am Strassenrand, bei Unterführungen, an Kreuzungen, einfach überall. Ob das immer so ist oder ob die Präsenz einen speziellen Grund hat, wissen wir nicht.

 

Als erstes besuchen wir das Oman Oil and Gas Exhibition Centre, eine Art Erdöl-Museum. Die Ausstellung ist sehr gut gestaltet und bietet viele Informationen rund um die Erdölgewinnung- und Verarbeitung im Oman. Maschinen sind ausgestellt, die verschiedenen Gesteine und Oberflächen werden verglichen, wir erfahren wie neue Erdölfelder gesucht und erschlossen werden. Und auch die Verarbeitung vom Rohöl zu Diesel, Benzin oder anderen Produkten wird anschaulich erklärt. Da wir nun doch schon einige Länder mit reichlich Erdölvorkommen besucht haben, ist es sehr interessant mal zu sehen, wie das ganze Erdölbusiness so abläuft. Wir können den Besuch dieser Ausstellung wirklich empfehlen.

 

Wir selbst sind schon seit längerem auf der Suche nach einem bestimmten Produkt, das ebenfalls aus Erdöl hergestellt wird. Und zwar suchen wir ein 5W30 Motorenöl für unser Dieselfahrzeug. Diese Viskosität ist eher für kühlere Gegenden geeignet, daher ist es nicht so einfach, ein 5W30 zu finden. Und die Öle die wir finden, sind meistens nur für Benzinmotoren geeignet. Beim Nissanhändler ist ein 5W30 erhältlich, aber die Spezifikationen des Öles stimmen nicht mit unserem Benutzerhandbuch überein. Und die Mitarbeiter haben nicht wirklich eine Ahnung, ob wir dieses Öl verwenden können oder nicht. Also lassen wir es sein. Etwa im fünften Laden werden wir fündig. Wir finden ein gutes deutsches Motorenöl (Liqui Molly), zwar 5W40, aber immerhin stimmen die Spezifikationen und auf der Flasche steht explizit geschrieben, dass dieses Öl für Dieselmotoren geeignet ist. Also kaufen wir gleich vier Flaschen, zwei davon werden wir bereits in Dubai für den nächsten Ölwechsel gebrauchen und die anderen zwei Flaschen nehmen wir mit nach Zentralasien. Seit der Türkei haben wir kaum mehr Dieselfahrzeuge gesehen ausser Lastwagen. So können wir uns die erneute Suche nach passendem Motorenöl ersparen

 

Der Al Alam Sultanspalast liegt in der Altstadt von Muskat. Leider kann der Palast nur von aussen besichtigt werden. An der Front hat der Palast türkise und gelbe Säulen, dazu eine goldige Verzierung am flachen Dach. Irgendwie wirkt der Palast viel zu modern für einen Herrscher-Palast. Dennoch sind das Gebäude und der grosse Platz davor schön anzusehen. Die Altstadt verfügt über zwei Forts, beide können jedoch aufgrund ihrer Nähe zum Sultanspalat nicht besichtigt werden.

An der Küste wartet eine weitere Sehenswürdigkeit auf uns. Der Shouk von Mutrah. Wir schlendern zu Fuss durch die engen Gassen. Der Duft von Weihrauch steigt in unsere Nasen. Von allen Seiten werden wir von Händlern angesprochen. Nebst Weihrauch gibt es viele Paschmina-Schals, Lichterketten und sonstigen Kleinkram zu kaufen. Einheimische sind auf diesem Souvenir-Shouk nicht anzutreffen. Man merkt, dass der Shouk nur für Touristen gemacht ist.

 

Nach einer weiteren – diesmal sehr warmen – Nacht am Strand von Azaiba machen wir uns erneut früh morgens auf den Weg zur iranischen Botschaft. Und dieses Mal haben wir Glück und die Botschaft ist geöffnet. Die Mitarbeiter sind sehr freundlich und sie nehmen unser bereits vorgängig beantragtes Onlinedokument entgegen. Nachdem wir ihnen versichert haben, dass unsere Krankenkasse auch im Iran gültig ist, halten wir nach nur 35 Minuten unsere Visas in den Händen. Das ging wirklich schnell und unkompliziert.

 

 

Die Grosse Sultan-Qabus-Moschee ist eines der wichtigsten Bauwerke im Oman. Die Moschee wurde im Jahre 2001 eröffnet und kann Samstag bis Donnerstag von 8-11 Uhr von Nichtmuslimen besichtigt werden. Für den Bau dieses Gebäudekomplexes wurden 300'000 Tonnen indischer Sandstein verwendet. Wir betreten den Komplex durch den Garteneingang. Doch wir sind bei weitem nicht die einzigen Touristen, die heute diese Sehenswürdigkeit anschauen wollen. Der Parkplatz ist voll mit unzähligen Reisebussen. In Muskat haben gerade zwei Kreuzfahrtschiffe angelegt, daher sind heute so viele Touristen hier. Die Gartenanlage ist sehr schön und grosszügig gestaltet. Durch einen grossen Torbogen gelangen wir auf den Vorplatz der Moschee. Im Inneren der Moschee wurde extra ein Eventteppich über den schönen Moschee-Teppich ausgerollt, damit die Touristen nur auf diesem Eventteppich umher gehen. Ein riesiger Kronleuchter hängt an der Decke. Die Wände sind mit aufwendigen Verzierungen geschmückt. Die Moschee ist sehr schön. Man erkennt aber auch, dass das ein noch recht junges Bauwerk ist, im Vergleich zu vielen anderen Moscheen, die wir bisher besichtigt haben. 


Die warmen Quellen von Nakhl und das Bergdorf Wukan

Westlich von Muskat liegt die Ortschaft Nakhl. Wir wollen das Fort besichtigen. Doch wie so oft im Oman ist momentan auch dieses Fort wegen Unterhaltsarbeiten geschlossen. Das ist bestimmt das fünfte Fort, das zu hat, seit wir im Oman sind… Unweit des Forts befindet sich eine warme Quelle. Ein Bach plätschert vor sich hin. Wir ziehen die Schuhe aus und laufen im 38°C warmen Wasser umher. Da das so angenehm ist, beschliessen wir, im angrenzenden natürlichen Pool ein Bad zu nehmen. Yvonne darf hier nicht im Bikini baden. Daher zieht sie sich kurze Hosen und ein grosses Fussballtrikot an. Da ansonsten nur Männer am Planschen sind, fühlt sie sich nicht so wohl. Und als dann eine ganze Schulklasse hier auftaucht, ist es mit der Ruhe und Gemütlichkeit eh vorbei und wir fahren weiter.

 

Wakan oder Wukan – ein idyllisches Bergdorf soll es hier geben. Die Strasse dahin sei steil, aber für jeden machbar. Das sind die Infos, die wir haben. Also los! Wir fahren durch das Wadi Mistal. Am Ende des Tales beginnt die steile Strasse. Zunächst ist sie noch asphaltiert und führt steil und mit einer Haarnadelkurve durch ein kleines Dorf. Es wird eng. Wir fragen einen Anwohner, ob wir mit unserem Fahrzeug weiterfahren können. «Go, Go» meint er. Also fahren wir weiter. Kurz nach dem Dorf wird die Strasse ungefestigt. Es ist richtig steil und holprig. Und links von uns ist der Abgrund. Hoffentlich kommt uns hier niemand entgegen. Die letzten drei Kilometer sind wirklich abenteuerlich. Eng, Geröll ziemlich ausgesetzt. Wir sind froh, als wir den kleinen Parkplatz am Dorfeingang erreichen. Der Parkplatz ist wohl eine der einzigen ebenen Flächen in diesem Dorf. Die Häuser kleben regelrecht am Hang. Wir starten einen kleinen Spaziergang durch die Häuser. Als wir hinter der letzten Häuserreihe ankommen, staunen wir nicht schlecht. Grüne Gärten und Palmenplantagen sind in Sicht. Dahinter blühen die Bäume. Als wir näher kommen, erkennen wir, dass es Aprikosenbäume sind. Es ist erst Mitte Februar und die Bäume blühen bereits. Die Aussicht ist fantastisch. Vor uns die blühenden Aprikosenbäume, dahinter grüne Palmen und in der Ferne sehen wir ins Tal des Wadi Mistal. Dazu der herrliche Duft der frischen Blüten. Ein gut ausgebauter Wanderweg führt vom Dort zu einem nahegelegenen Aussichtspunkt. Unterwegs treffen wir zwei Omanis – sie sind beide Fotografen. Sie erzählen uns ein paar Dinge über die Omanische Kultur und sie bringen uns bei, wie man sich auf Arabisch begrüsst und verabschiedet (eigentlich wussten wir das schon, da wir ja schon seit fünf Wochen im Oman sind). Dennoch ist es nett mit ihnen zu plaudern – nette Begegnungen mit Omanis gab es leider nur sehr wenige in den letzten Wochen. Die Omanis wirken sehr distanziert, teilweise fast etwas arrogant auf uns. Selbst in den Emiraten haben wir mehr herzliche Begegnungen gehabt als hier im Oman. Er (Fahad Al Harti) erzählt uns, dass er ab und zu Foto-Aufträge für die Regierung machen kann. Dann verdient er innert drei, vier Monaten 30'000 Rial. Zum Vergleich, ein Gastarbeiter aus Bangladesch verdient gerade Mal 60-70 Rial im Monat (entspricht etwa 175 Franken).

 

 

Wukan bleibt uns sehr positiv in Erinnerung. Ein sehr schöner Ort, der bei ausländischen Touristen noch ziemlich unbekannt ist. Und mit der Blütezeit scheint der Februar eine gute Zeit für einen Besuch zu sein.


Vom Hawqan Wasserfall bis an die VAE Grenze

Die Nacht verbringen wir in Al Awabi auf dem Parkplatz des Forts. Und siehe da: Dieses Fort wäre tatsächlich geöffnet gewesen. Wir besuchen es trotzdem nicht. Beim Hawqayn Wasserfall machen wir Mittagspause. Der Wasserfall führt nur wenig Wasser, trotzdem seien die Wintermonate die optimale Besuchszeit. Doch ein etwa drei Meter hoher Wasserfall beeindruckt uns nicht wirklich. Wir laufen dem Flussbeet entlang und schauen, ob wir einen Zugangsort finden, um mit dem Auto hierhin zu gelangen. Doch leider scheint das schöne Flussbeet mit den grünen Wasserpfützen nur für Fussgänger zugänglich. Wir finden keinen Weg, wie wir mit Pluto hierhin kommen könnten. Also fahren wir am Nachmittag weiter.

 

Freitag, der 13te. Ach nein, es ist erst Donnerstag, der 13. Februar. Der Tag nimmt jedoch seinen Lauf und es könnte auch ein Pechstag daraus werden… Wir wollen bald zurück in die Emirate, daher fahren wir bis am frühen Abend Richtung Grenze und steuern den Strand von Al-Chabura an. Wie immer wenn wir parkieren, geht Yvonne kurz in die Kabine, um auf der Wasserwage zu schauen, ob wir gerade stehen. Wir sind leicht schief und Yvonne schlägt vor, etwas Sand weg zu schaufeln anstatt auf die Ausgleichskeile zu fahren. David fährt ein paar Meter zurück. Und schon ist die Misere passiert: Die Heckleiter war noch nach unten geklappt. Zwar haben wir Rollen am unteren Ende, damit die Leiter mitrollen könnte, doch leider nicht auf Sand. Die Leiter ist komplett verbogen und unters Fahrzeug geklemmt. Scheisse! Musste das wirklich passieren? David versucht mit dem Hammer das ganze wieder etwas gerade zu schlagen. Doch es funktioniert nicht so wirklich. Wir können die Leiter aber nicht mehr nach oben klappen, sie klemmt. Daher müssen wir die oberste Stufe demontieren, um die Leiter zum Fahren nach oben zu klappen. Wir fahren zu einem Aluminium-Workshop. Die beiden Inder begutachten die Leiter. Als dann einer sagt, dass die Leiter nicht aus Aluminium sei, sind wir pessimistisch. Natürlich ist der Leiterrahmen aus Aluminium. Halt eben sehr starkem Aluminium! Nur die Tritte sind aus Eisen. Dennoch versuchen sie uns zu helfen. Nach etwa einer halben Stunde haben sie es geschafft, mit dem Hammer und Hilfseisen die Treppe mehr oder weniger gerade zu rücken. Sie haben nur einen Hammer in ihrer Werkstatt. Schrauben, Schraubenzieher, Schraubstock oder Zangen gibt es hier nicht. Wir können die Treppe wieder normal nach oben und unten klappen. Sie sieht halt jetzt einfach ziemlich verbeult aus. Aber ja, solange sie funktioniert müssen wir zufrieden sein. Die beiden wollten nicht mal Geld von uns. Natürlich haben wir ihnen trotzdem etwas gegeben… 

 

Wir fahren zurück an unser Plätzchen am Strand, um unser Nachtlager aufzuschlagen. Plötzlich hören wir ein Zischen oder Plätschern. Was ist das? Yvonne stellt sofort die Wasserpumpe ab. Dann hört es auf. Und siehe da: Unterhalb vom Lavabo hat sich eine Schelle von einem Rohr gelöst. Daher spritzte das Wasser im ganzen Schrank herum und lief auf den Boden und unter den Laminat. Glück im Unglück – immerhin waren wir im Camper, als das passiert ist und konnten sofort die Wasserpumpe ausschalten. Sonst wäre wohl der ganze Wassertank in den Camper gelaufen – bei 60 Liter hätte das eine ordentliche Überschwemmung gegeben. David hat das passende Werkzeug rasch zur Hand und befestigt die Leitung wieder richtig. Was soll heute sonst noch alles schief gehen? Beim Abendessen und beim Brot backen passieren zum Glück keine weiteren Missgeschicke. Dennoch ist das unser letzter Abend im Oman. Wir waren sonst schon nicht wirklich begeistert von diesem Land und von den Leuten erst recht nicht. So ein Pechtag wie heute hilft auch nicht wirklich für einen versöhnlichen Abschluss mit dem Oman. Wir wollen weg aus dem Oman, zurück in die Emirate und vor allem zurück in den Iran.

 

Was wird wohl der Freitag der 14te mit sich bringen, wenn wir am Donnerstag, den 13ten schon so viel Pech hatten? Ob das wirklich ein guter Tag ist, um eine Grenze zu überqueren, erfahrt ihr im nächsten Blogbeitrag. 

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